Encaustic_2021

 

Jahreslosung 2021 – Lukas 6, Vers 36
Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“

Das Wort „barmherzig“ drückt die Herzenshaltung aus, aufgrund der wir uns über Mitmenschen erbarmen. Für Christen schwingt dabei die Überzeugung mit, dass wir täglich vielfältig und unverdient aus dem Erbarmen unseres himmlischen Vaters leben.
Oben im Bild zeigt die Künstlerin dies durch Gottes große Hände an. Das satte Gelb unterstreicht, dass Gott mit beiden Händen aus seinem hellen Licht in unsere Lebenswelt hinein wirkt, und er sich weit öffnet, um uns zu beschenken. Umgeben und vermischt wird seine große Barmherzigkeit von leuchtendem Rot, das seine Liebe zu uns anzeigt. Die Liebe zu uns löst sein Erbarmen aus. Indem Jesus für unsere Schuld gestorben ist, erweist uns der Vater im Himmel die größtmögliche Liebe und Barmherzigkeit.                                   
Wer das Liebesgeschenk seiner Vergebung und damit die Rettung für sich annimmt, für den ist auch dran, barmherzig(er) mit seinen Mitmenschen umzugehen. Wer sich dem verweigert, dem gegenüber kann Gott seine Vergebung auch wieder zurücknehmen; siehe Matthäus 18, 21-25.                     Unten im Bild öffnen sich etliche Menschenhände zu Gottes Händen nach oben. Sie lassen sich gerne von ihm und seiner Barmherzigkeit füllen. Das tut ihnen nicht nur sehr gut, sondern verändert ihr Herz und ihren Umgang mit anderen Menschen. Auch das hat die Künstlerin weiter unten im Bild dargestellt. Dort befinden sich keine gefüllten und dann verschlossenen Hände. Sondern sie alle beschenken freudig andere offene Hände mit dem, womit Gott der Vater ihnen vorher die Hände gefüllt hat.
Nach meinem Verständnis möchte Jesus uns mit der Aufforderung „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist“ nicht unter Druck setzen. Doch er erinnert uns dadurch indirekt daran, dass menschliches Miteinander nicht ohne barmherzig zu sein gelingt. Außerdem macht Jesus deutlich, dass es für uns darum geht, in der Weise barmherzig zu sein, wie Gott der Vater und Jesus in dessen Namen uns das vorgelebt haben. In der Bibel erleben wir Menschen, die Gott durch seine Barmherzigkeit verändert, weil er sie ihnen freudig, großzügig und unverdient gewährt (siehe z.B. beim barmherzigen Samariter, in dem die sehr stark barmherzige Wesensart Gottes sichtbar wird).
Wo egoistische Motive den Hintergrund bilden, ist barmherzig Sein nicht echt, sondern nur vorgeschoben. Und wo Christen mit anderen Menschen nur nach der allgemein weit verbreiteten Devise umgehen „Wie du mir – so ich dir“, ist keine wirkliche Veränderung der Herzenshaltung erkennbar. Wie wäre es, sich stattdessen im Umgang mit anderen Menschen am Leitsatz „Wie Gott mir – so ich dir“ zu orientieren? Könnte das in 2021 zum echt guten Vorsatz für dich werden?

Gedanken von Thomas Ciliox incl. Impulsen von Inge Weidemann